Auch wenn das Auto der Deutschen liebstes Kind ist, wenn es um Fortbewegung geht, kann sich das Schienennetz der Eisenbahn in Deutschland durchaus sehen lassen. Insgesamt hat Deutschland 38.500 Kilometer Schienen – das wurde einmal um die Erde reichen. Allerdings war es vor der Bahnreform noch größer, nämlich 44.000 Kilometer.
Der Großteil des Schienennetzes gehört der Deutschen Bahn, genauer ihrem Unternehmen DB Netz AG. Der Schienennetz im Fernverkehr ist heute so gebaut, dass die meisten Strecken für Geschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometer pro Stunde ausgelegt sind.
Das Schienennetz ist heute zu etwa 60 Prozent elektrisch, der Rest wird noch immer von Diesellokomotiven benutzt. Allerdings will man bis zum Jahr 2025 mindestens 70 Prozent der Schienenstrecke elektrifiziert haben. Die meisten elektrifiziertes Schienenstrecken sind im Nah- und Regionalverkehr sowie im Personenfernverkehr vorhanden, während die Güterstrecken meistens von Dieselloks benutzt werden.
Nach wie vor ist die Bahn eine Erfolgsgeschichte, was das Wachstum angeht. Die Verkehrsleistung ist im Bereich des Personenverkehrs um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1993 gewachsen, und beim Güterverkehr gibt es sogar ein Wachstum von 65 Prozent. Das hat zur Folge, dass das Schienennetz an seine Grenzen stößt.
Um das Problem zu lösen, müsste massiv ins Netz investiert werden. Im europäischen Vergleich ist Deutschland aber mit nur 64 Euro pro Kopf, die in die Schieneninfrastruktur fließen, eher im unteren Mittelfeld zu finden. Die Schweden investieren fast das Dreifache.
Die Verantwortung für das Schienennetz haben die so genannten Eisenbahninfrastrukturunternehmen, von denen die DB Netz die größte ist. Weil diese die Investitionen aber nicht alleine aufbringen können, hat sich der Bund bereit erklärt sich daran zu beteiligen. Bis 2019 hat der Bund pro Jahr etwa 4 Milliarden Euro fürs den Ausbau und die Erhaltung des Schienennetzes im Haushalt verankert. Man will so vor allem erreichen, dass es ein der Nachfrage entsprechendes Schienennetz gibt und auch ausländische Partner im Eisenbahnverkehr nicht verärgern